Mit dem dynamischen Moskau konkurriert das beschaulichere, feinere St.Petersburg, seit Zar Peter dem Grossen und bis zur Revolution Hauptstadt des Russischen Imperiums und heute zweitgrößte Stadt Rußlands. Ab 1924 hieß das "Venedig des Nordens" an der Newa Leningrad. Erst im August 1990 hat es seinen schönen alten Namen zurückerhalten.

Ganz anders als Moskau entstand St. Petersburg nach einem einheitlichen, sorgsam durchdachten Plan. Nach seinem Sieg über die Schweden, zu Beginn des 18.Jh., hatte Peter der Große dieses eben eroberte Sumpf-
gebiet an der Newamündung zum Ort seiner neuen Hauptstadt auserkoren. Die stilistische Linie folgte den damaligen Vorbildern in Paris und Florenz, eine Schar ausländischer Ingenieure und Künstler verwirklichte Peters Traum von einer europäischen Stadt, die eines europäischen Herrschers würdig sein sollte.
"Fenster zum Westen" sollte diese Stadt sein, Symbol der Öffnung des rückständigen Zarenreiches gegenüber dem fortschrittlichen Westen.

Im 19. Jh. war es bereits selbstverständlich, die elegante Hauptstadt des Russischen Imperiums in einem Atemzug mit Paris, Wien und Rom zu nennen. Auch heute bezaubert die Stadt ihre zahlreichen Besucher durch ihre anrührende Schönheit, ist mit ihrer natürlichen Lage an der breiten Newa-Mündung, ihren unzähligen Architekturdenkmälern und reichen Museen das touristische Juwel Rußlands.